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Katrin Hoffmann – Kreative Stationen zwischen Hamburg, München und Berlin

Katrin Hoffmann – Kreative Stationen zwischen Hamburg, München und Berlin

Wir freuen uns, eine besondere Zusammenarbeit mit Künstler*innen und kreativen Gestalter*innen präsentieren zu können. Dafür wurden unsere Blanko-Notecard-Sets mit viel Liebe zum Detail durch Zeichnungen, Collagen oder Kalligrafien gestaltet. Jede Karte ist ein kleines Kunstwerk für sich und lädt dazu ein, persönliche Gedanken und Botschaften auf besondere Weise zu teilen.

Eine kreative Reise zur eigenen Agentur

Von unserem Schreibtisch mit Blick auf die Speicherstadt aus arbeiteten Katrin und ich als Grafik-Designerinnen für verschiedene Buchverlage. Wir liebten die Frankfurter Buchmesse und manchmal ging es für einen Tag nach München, um mit Lektor*innen vor Ort zu sprechen. Nach einem Bummel über den Viktualienmarkt waren wir am späten Nachmittag oft schon wieder zurück in unserem Hamburger Büro.
Nach unserer gemeinsamen Zeit gingen wir erst einmal unterschiedliche Wege: Katrin zog für ein paar Jahre nach München – dort arbeitete sie bei einer namhaften Agentur und entwickelte Magazine und kreative Konzepte für unterschiedliche Marken. Später lebten wir beide in Berlin – und saßen in der Ackerstraße in Mitte wieder Seite an Seite und arbeiteten freiberuflich an spannenden Projekten.
Nach einer weiteren Station bei einem Verlag in München kehrte Katrin wieder nach Berlin zurück und war maßgeblich an der Entwicklung der deutschen „Vanity Fair“ beteiligt. Danach gewann sie als Creative Direktorin für einer der größten Content-Marketing Agentur Deutschlands große Etats und konzipierte Magazine sowie Brand Books für namhafte Marken wie Porsche, Bentley und Beiersdorf.
Vor fünf Jahren hat Katrin gemeinsam mit der Journalistin Kerstin Löffler die Agentur „Katrin&Kerstin“ gegründet – spezialisiert auf Content Marketing mit Fokus auf starke Inhalte und kreative Konzepte.
Das Illustrieren von Mustern und Collagen begleitet Katrin schon seit dem Studium für Grafik und Art-Direktion in Hamburg. Ihre Designs finden sich längst nicht mehr nur auf Papier – auch Stoffe tragen heute ihre kreative Handschrift.

Wo lebst und arbeitest du?
Ich lebe und arbeite in Berlin und Hamburg.

Wie bist du zur Collagen-Kunst gekommen?
Eigentlich durch Zufall. Am Anfang habe ich eher zarte, kleinteilige Muster mit einem Fineliner gezeichnet – dafür braucht es eine ruhige Hand und viel Geduld. Irgendwann hatte ich dann Lust auf etwas Kraftvolleres, Bunteres – und vor allem auf schnellere Ergebnisse. So bin ich bei den Collagen gelandet. Mir macht das Spielerische Spaß: Mit Formen, Farben und Mustern experimentieren, ohne zu wissen, wo es hingeht. Oft entsteht etwas völlig Unerwartetes – genau das macht für mich den Reiz aus. 

Welche Materialien verwendest du am liebsten für deine Collagen und warum?
Ich verwende eigentlich alles, was mir in die Hände fällt. Manchmal finde ich beim Spazierengehen einen interessanten Schnipsel, oder im Café liegt eine Gratispostkarte, die ich spannend finde. Ich male mir auch eigene Hintergründe in kräftigen Farben oder greife zu alten Magazinen, Stickern, Geschenkpapier oder Plakaten. Besonders liebe ich es, unterschiedliche Oberflächen und Texturen zu kombinieren – etwas mit Schrift, dann wieder etwas Glänzendes, Knallbuntes oder Mattes.
Ich kaufe eigentlich nie extra etwas dafür ein. Für mich sind Collagen eine wunderbare Form der Resteverwertung. Gerade diese Reduktion auf das, was da ist, macht das Ganze so interessant.

Wo findest du Inspiration für deine Collagen?
Ich lasse mich bei Pinterest inspirieren und folge auch einigen Illustrator:innen und Künstler:innen auf Instagram. Gerade am Anfang hat mir das sehr geholfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, was mir gefällt und was mich anspricht. Mit der Zeit hat sich daraus mein eigener Stil entwickelt.

Gibt es Künstler*innen oder Bewegungen, die dich beeinflusst haben?
Ja, einige! Ich liebe die Collagen von Atelier Bingo, die bemalten Keramiken von Picasso, die Arbeiten von Alexander Girard und Marimekko. Auch japanische Künstler:innen wie Katsuji Wakisaka, Maseru Suzuki oder Yayoi Kusama mag ich sehr. Ich gehe gerne in Ausstellungen, lasse mich aber genauso von Graffiti, Plakaten oder Kritzeleien auf Hauswänden inspirieren. Beim Spazieren fotografiere ich oft Farbkombis, Muster oder Fundstücke – Städte sind einfach ein riesiges, wandelndes Moodboard.

Woran arbeitest du gerade?
Ich denke gerade darüber nach, wie man Gefühle visualisieren und daraus Muster entstehen lassen kann. Wir haben ja ständig irgendwelche kleinen oder größeren Emotionen – und oft stören sie uns oder verwirren. Ich frage mich, ob man daraus nicht etwas Schönes machen könnte. Ein Wutanfall im Stau? Wie könnte der von der Form und Farbe aussehen? Noch weiß ich gar nicht, was es werden könnte – vielleicht eine Collage, vielleicht eine Illustration, vielleicht einfach nur Farbe auf Papier. Aber die Idee beschäftigt mich, und ich habe große Lust, daraus etwas zu machen.

Welche Tipps würdest du Anfängern geben, die mit Collagen beginnen möchten?
Einfach Anfangen! Ohne Anspruch, ohne Erwartung, ohne den Druck, am Ende ein „tolles“ Ergebnis haben zu müssen. Stell dir vor, du bist ein Kind, das einfach nur spielen möchte. Probier alles aus, was dir in die Hände fällt. Nur durchs Machen findest du heraus, was dir wirklich Spaß macht – und genau daraus entsteht dann ganz von selbst dein eigener Stil. Und wenn es keinen Spass macht, versuch etwas anderes.